»Sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes« (Kolosser 3,1; Luther). Das ist ein klarer Befehl, unser Herz auf den Himmel auszurichten. Und um ganz sicher zu sein, dass uns nicht entgeht, wie wichtig ein auf den Himmel ausgerichtetes Leben ist, steht im folgenden Vers: »Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist« (Luther).
Sich nach Christus sehnen bedeutet sich nach dem Himmel sehnen, denn dort werden wir bei ihm sein. Gottes Kinder »sehnen sich nach einem besseren Vaterland« (Hebräer 11,16; Luther). Wir können unsere Augen nicht auf Christus richten, ohne sie auf den Himmel zu richten, und wir können unsere Augen nicht auf den Himmel richten, ohne sie auf Christus zu richten.
Das griechische Wort, das mit »Herz ausrichten« oder »trachten nach« übersetzt wurde, heißt zeteo, was »das allgemeine philosophische Suchen oder Streben des Menschen« bedeutet. Dasselbe Wort wird im Evangelium benutzt, um zu beschreiben, wie der »Menschensohn« gekommen ist, »um Verlorene zu suchen« (Lukas 19,10; Hervorhebung vom Autor). Es wird auch verwendet, um zu beschreiben, wie ein Hirte alles tut, sein verirrtes Schaf wieder zu finden (Matthäus 18,12), wie eine Frau nach einer verlorenen Münze sucht (Lukas 15,8) oder wie ein Händler nach einer kostbaren Perle Ausschau hält (Matthäus 13,45). Es handelt sich um eine sorgfältige, tatkräftige, zielstrebige Nachforschung. Deshalb können wir die Ermahnung von Paulus in Kolosser 3,1 so verstehen: »Verfolgt sorgfältig, tatkräftig und zielstrebig das, was droben ist« – kurz gesagt: den Himmel.
Im Präsens weist das Verb zeteo auf einen fortlaufenden Vorgang hin. »Hört nicht auf, nach dem Himmel zu trachten.« Der Befehl und seine Wiederholung geben zu verstehen, dass wir unseren Sinn keinesfalls selbstverständlich auf den Himmel ausrichten. In der Tat unterstellen die meisten Befehle Widerstand, weshalb der Befehl erforderlich wird. Es wird uns gesagt, dass wir sexuelle Unordnung vermeiden sollen, weil wir einen Hang dazu haben. Es wird uns nicht gesagt, dass wir nicht von einem Turm herunterspringen sollen, weil wir normalerweise nicht mit einer derartigen Versuchung zu kämpfen haben. Die Aufforderung, über den Himmel nachzudenken, wird jeden Tag auf hunderterlei Weise infrage gestellt. Unsere Sinne sind so sehr auf die Erde ausgerichtet, dass es uns schwer fällt, an den Himmel auch nur zu denken.
Vielleicht haben Sie Angst, dass Sie »so sehr auf den Himmel ausgerichtet werden, dass Sie für die Erde nicht mehr taugen«. Beruhigen Sie sich – darüber brauchen Sie sich keine Sorgen machen! Im Gegenteil, viele von uns sind so sehr auf die Erde ausgerichtet, dass sie weder für den Himmel noch für die Erde taugen. C. S. Lewis bemerkte: »Aus der Geschichte wissen wir, dass gerade die Christen am meisten für das Diesseits taten, die sich auch am eingehendsten mit dem Jenseits befassten. Die Apostel, die mit der Bekehrung des römischen Imperiums begannen, die vielen bedeutenden Männer des Mittelalters, die englischen Protestanten, denen es gelang, den Sklavenhandel abzuschaffen – sie alle drückten dieser Welt ihren Stempel auf, gerade weil ihr Sinnen und Trachten auf das jenseits gerichtet war. Erst seitdem die Christen weithin aufgehört haben, an das Jenseits zu denken, sind sie in dieser Welt so ohne Wirkung. Wer nach dem Himmel strebt, dem wird die Erde ›in den Schoß fallen‹; wer nach der Erde strebt, dem geht beides verloren.«
Wir brauchen eine Generation »himmlisch gesinnter Menschen«, die die Menschen und die Erde selbst nicht einfach so sehen, wie sie sind, sondern wie Gott sie haben möchte.
Setting Our Hearts and Minds on Heaven
“Set your hearts on things above, where Christ is seated at the right hand of God” (Colossians 3:1). This is a direct command to set our hearts on Heaven. And to make sure we don’t miss the importance of a heaven-centered life, the next verse says, “Set your minds on things above, not on earthly things.” God commands us to set our hearts and minds on Heaven.
To long for Christ is to long for Heaven, for that is where we will be with him. God’s people are “longing for a better country” (Hebrews 11:16). We cannot set our eyes on Christ without setting our eyes on Heaven, and we cannot set our eyes on Heaven without setting our eyes on Christ. Still, it is not only Christ but “things above” we are to set our minds on.
The Greek word translated “set your hearts on” is zeteo, which “denotes man’s general philosophical search or quest.” The same word is used in the Gospels to describe how “the Son of Man came to seek . . . what was lost” (Luke 19:10, emphasis added). It’s also used for how a shepherd looks for his lost sheep (Matthew 18:12), a woman searches for a lost coin (Luke 15:8), and a merchant searches for a fine pearl (Matthew 13:45). It is a diligent, active, single-minded investigation. So we can understand Paul’s admonition in Colossians 3:1 as follows: “Diligently, actively, single-mindedly pursue the things above”—in a word, Heaven. (Now you have a clear biblical reason for reading this book!)
The verb zeteo is in the present tense, suggesting an ongoing process. “Keep seeking heaven.” Don’t just have a conversation, read a book, or listen to a sermon and feel as if you’ve fulfilled the command. Since you’ll spend the next lifetime living in Heaven, why not spend this lifetime seeking Heaven, so you can eagerly anticipate and prepare for it?
The command, and its restatement, implies there is nothing automatic about setting our minds on Heaven. In fact, most commands assume a resistance to obeying them, which sets up the necessity for the command. We are told to avoid sexual immorality because it is our tendency. We are not told to avoid jumping off buildings because normally we don’t battle such a temptation. The command to think about Heaven is under attack in a hundred different ways every day. Everything militates against it. Our minds are so much set on Earth that we are unaccustomed to heavenly thinking. So we must work at it.
What have you been doing daily to set your mind on things above, to seek Heaven? What should you do differently?
Perhaps you’re afraid of becoming “so heavenly minded you’re of no earthly good.” Relax—you have nothing to worry about! On the contrary, many of us are so earthly minded we are of no heavenly or earthly good. C. S. Lewis observed, “If you read history, you will find that the Christians who did most for the present world were just those who thought most of the next. The Apostles themselves, who set on foot the conversion of the Roman Empire, the great men who built up the Middle Ages, the English Evangelicals who abolished the Slave Trade, all left their mark on Earth, precisely because their minds were occupied with Heaven. It is since Christians have largely ceased to think of the other world that they have become so ineffective in this. Aim at Heaven and you will get earth ‘thrown in’: aim at earth and you will get neither.”
We need a generation of heavenly minded people who see human beings and the earth itself not simply as they are, but as God intends them to be.
Photo by Rami Tayyem on Unsplash